Olhão hat ca. 28.000 Einwohner
Es liegt direkt an der Ria
Formosa, der Lagune, die das Festland vom Atlantik trennt
und für seine Artenvielfalt bekannt ist. Das Stadtbild von
Olhão zeigt besonders eindrucksvoll wie der ehemalige maurische
Einfluß bis heute noch nachwirkt. Die Häuser oder auch "cubos" (=
Würfel) genannt, sind meist in weißer Farbe getüncht und den Abschluß
bildet eine flache Dachterrasse, die meist zum Trocknen der Wäsche
genutzt wird.
Olhão feierte im Jahre 2008 ein geschichtsträchtiges Fest: 200 Jahre
Stadtrechte. Eine imposante Geschichte, die an niemanden vorüberzieht
der sich näher mit dieser Stadt beschäftigt. 1808 gelang es 17 Olhanensern
(wie die Bewohner dieser Stadt genannt werden) den Atlantik auf
dem Weg nach Brasilien zu überqueren. Zweck der Reise war es, den
im Exil lebenden portugiesischen König nach Portugal zurückzuholen
und ihm zu verkünden, dass die Schlacht gegen die Franzosen von
Erfolg gekrönt war. Das ganz besondere an dieser Reise war allerdings,
dass die Seeleute ohne jegliche Karten ihr Ziel tatsächlich erreichten.
So können Sie noch heute zwischen den beiden prächtigen Markthallen
das Schiff "Bom Sucesso" bewundern, es ist das Orginal, mit dem
die Matrosen diese enorme Herausforderung über das wilde, offene
Meer wagten.
Olhão - damit verband man viele Jahre fischverarbeitende Fabriken,
insbesondere für Sardinen und Thunfische. Wie weltweit nagt aber
auch hier der Zahn der Zeit und es sind bis heute nur noch wenige
Firmen geblieben. Trotzdem pulsiert in Olhão nach wie vor das Arbeiterleben:
hier wird gearbeitet, gelebt, die Fisch und Muschelerträge unter
die Menschen gebracht. Wer hat in seiner Stadt schon den Luxus von
zwei großen, täglich geöffneten Markthallen? (mit Ausnahme des Sonntags).
Eine Markthalle nur für Fisch- und Meeresfrüchte, die andere
für Obst, Gemüse und Fleisch. Rundherum viele Cafés zum Verweilen.
Besonders reizvoll ist der Markttag am Samstag, wenn die "Alten
und Jüngeren" aus den umliegenden Dörfern kommen und ihre Ernte
am Kai vor den Markthallen unter freiem Himmel feilbieten.
Der Sommer ist geprägt von vielen Kulturveranstaltungen, darunter
das berühmte Meeresfrüchtefestival Mitte August, wo man
neben vielen Köstlichkeiten auch namhafte Bands bewundern kann.
Aber auch in der kälteren Jahreszeit gibt es ab und zu die Gelegenheit
für Kultur und Livemusik. 2008 wurde eine große, moderne Bibliothek
eröffnet, so erfahren auch hier die Bürger der Stadt die Verschmelzung
von alt und neu, von modern und porös. So ist es wie vielerorts:
Gönnt man dieser Stadt einen zweiten Blick, wird man viele
spannende Entdeckungen machen. Einfach mal gemächlich schlendern…
Gastronomisch gesehen gibt es eine Reihe von hervorragenden Restaurants,
sowohl an der Promenade als auch versteckt in den Gassen. Manche
behaupten ohnehin, dass frischerer und günstigerer Fisch an
der Algarve kaum zu finden sei. Probieren Sie es selbst.
Von Olhão gibt es ganzjährige Fährverbindungen nach Ilha
de Armona sowie nach Ilha da Culatra. Hier können Sie endlose Strandspaziergänge am Atlantik
genießen und je nach Saison die Restaurants besuchen. Die
Fähren fahren wohl täglich aber nicht sehr häufig,
so empfielt es sich die Abfahrtszeiten vorher
in Erfahrung zu bringen (pdf-Fährplan). Die Anleger finden Sie ganz im Osten der Hafenpromenade.
In Quelfes, ca. 1 Km nord-östlich von Olhão, findet
am 4. und 5. Sonntag des Monats vormittags ein Flohmarkt statt.