Ria
Formosa
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Die Ria Formosa verdankt seine Lagunenlandschaft dem letzten
großen Seebeben aus dem Jahre 1755. Zwischen dem rauhen Atlantik
und der Ria liegen schützend sechs vorgelagerte Inseln. Der
Besucher nimmt zunächst die lagunengeprägte Landschaft wahr.
Diese verändert durch das Wirken von Ebbe und Flut ständig
ihre Breite und verpasst sich immer wieder ein neues Aussehen. In
kaum einer anderer Gegend kann das Zusammenspiel der Gezeiten eindrucksvoller
betrachtet werden als hier. Bei Flut gleicht die Ria an vielen Stellen
einem riesigen See, bei Ebbe wird das Labyrinth unzähliger
Kanäle und Inselchen sichtbar. Die dann teils stehenden Wasservertiefungen
sind optimal für verschiedene Krebsarten, Krabben und Vögel. Dieses
wunderbare Ökosystem im Naturpark Ria Formosa ist die Lebensgrundlage
tausender Vögel und Tiere, die hier dauerhaft leben, überwintern,
brüten oder die Lagune "nur" als Wassertränke und Ruheplatz nutzen,
bevor Sie über das Meer weiterziehen. Ein wahres Paradies für
Ornithologen, die aus aller Welt zum Beobachten seltener Vogelarten
anreisen.
Durch das Watt- und Marschgebiet ist die Lagunenlandschaft auch
außerordentlich fruchtbar. Vor einigen Jahren dominierte hier noch
die Salzgewinnung und der Anbau von landwirtschaftlichen Produkten,
heute wurden bereits weite Flächen durch die Zucht von Austern und
Muscheln abgelöst. Aber auch viele Salzbecken werden bis heute bewirtschaftet
und man kann oft noch Männer bei dieser Knochenarbeit beobachten
und die weißen Salzberge von Weitem blitzen sehen.
Im Jahre 1987 wurde "Ria Formosa" als Naturpark ausgewiesen, diese
Zone liegt zwischen Faro
und Olhão
im Westen und endet bei Manta Rota im Osten. Auf einer Länge von
etwa 50 km dehnt sich der Park aus. Diese Aufwertung des Naturschutzes
war sowohl für Tiere als auch Menschen genau das richtige Zeichen,
um diese Region dauerhaft zu beschützen und zu erhalten. Dadurch
wurde auch das Bauen großer Hotelburgen und Wohnblocks erschwert,
wodurch diese Region vom Massentourismus verschont blieb und seine
Charakteristik bis heute wahren konnte. So ist es verständlich,
dass dieser Algarveabschnitt noch immer dem Individualurlauber viel
mehr Spaß bereitet, als dem Pauschalbucher.
Der sanfte Tourismus in dieser Region ist auch entscheidend, um
das kostbare Ökoystem nicht zu stören. Deshalb ist es nach
wie vor wichtig, dass die Inseln Barreta, Culatra, Armona und Ilha
da Tavira bis heute nur per Fähre, Wassertaxi oder Privatboot zu
erreichen sind. Entsprechend ruhig ist es auf den Inseln, auf denen
sich nur kleine Siedlungen befinden, die meist aus privaten Ferienhäusern
und Fischerhütten bestehen. Und selbst im Hochsommer, wenn
die Fähren regelmäßig fahren und unzählige
Urlauber übersetzen, die Restaurants und Läden offen sind,
findet man an den langen Atlantikstränden schon nach wenigen
hundert Metern ein ruhiges Plätzchen am dann oft menschenleeren
Strand. Die Ilha de Faro dagegen erreichen Sie hinter dem Airport
über eine Brücke auch mit dem Auto. Entsprechend aktiver
ist hier das Inselleben. Fährverbindungen zu den verschiedenen
Inseln bestehen von Faro,
Olhão,
Fuseta,
Tavira
und Cabanas
(je nach Saison gibt es verschiedenen Abfahrtszeiten). Zur Praia
do Barril bei Stª Luzia gelangen Sie über eine Schwimmbrücke
zu Fuß. Falls Ihnen der dann folgende, ca. 1 km lange, Spaziergang
zu weit ist, fährt Sie ein Bähnchen gegen Gebühr
zum Strand.
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de Marim" / "Ecoteca"